Mein Jagdbegleiter


Bild Der weidgerechte Jäger wird es für höchst überflüssig erachten,  einen Nachweis für die Notwendigkeit des vielseitig leistungsfähigen Hundes zu erbringen. Er wird sagen : die Unentbehrlichkeit des Hundes , welchen ich bei jeden Weidwerk , heiße es, wie es wolle, an meiner Seite habe, und ohne den ich mir die Jagd überhaupt nicht vorstellen kann, braucht man mir doch nicht zu beweisen. „  Oberländer" 1911


Obwohl das Umfeld sich verändert hat, wird, auch fast hundert Jahre später, der überwiegende Teil der Jägerschaft dieser Aussage zustimmen. Bundesweit gehen die Niederwildjagden zurück, gleichzeitig steigen die Strecken­zahlen im Schalenwild . Diese Veränderung in der Jagdausübung hat bei den Jägern zu neuen Bedürfnissen in der Haltung und Ausbildung von Jagdhunden geführt. So ist zum Beispiel der Bedarf an Vorstehhunden mit Vollgebrauchsprüfung zurückgegangen. Die Arbeit auf der Schweißfährte ist zum Hauptbetätigungsfeld für alle deutsche Jagdhunderassen geworden. Viele Nachsuchen können mit einem gut ausgebildeten, geprüften und aktiv geführten Hund erfolgreich durchgeführt werden. Trotzdem ist nicht zu übersehen, dass die Anzahl der geführten leistungsgeprüften Hunde rückläufig ist. Die Abrichtung eines Gebrauchshundes erfordert Monate harter, sorgfältiger und geduldiger Arbeit. Neben Familie Arbeit und Jagd muss diese Zeit erst einmal aufgebracht werden. Die Kosten, die durch Anschaffung, Versicherungen, Tierarzt, Nenngelder, Jagdunfälle etc. entstehen, sind nicht unerheblich. Darüber hinaus benötigt der vierbeinige Jagdgefährte eine angemessene und artgerechte Unterbringung und Ernährung. Die Anschaffung eines Jagdhundes muss deshalb wohl überlegt sein; für manch einen Jäger erweisen sich die Probleme als nicht lösbar. Um so mehr sollte man Hundeführern seitens des Verbandes Unterstützung geben und Jäger ermutigen, einen Hund zur Prüfung zu führen. Um den Rückgang leistungsgeprüfter Hunde mit entsprechender Altersstruktur aufzuhalten, muss das Problem erst einmal vom Jagdverband erkannt werden. Denn der Gebrauchshundearbeit gehört, gemessen an der Sparte Schießen, seit geraumer Zeit wenig Aufmerksamkeit. Wie wäre es, wenn man zentral ein bis zwei Veranstaltungen, in denen auf der künstlichen Schweißfährte geübt werden könnte , organisieren würde? Das wäre ein begrüßenswerter Anfang ! Auch die Aufnahme einer sinnvollen kynologischen Weiterbildung (über Wölfe haben wir ja schon etwas gelernt) in das Programm des Jagdverbandes wäre wünschenswert. Bei der Gelegenheit könnte man erfahren, wie viel Leistungsrichter, erfolgreiche Züchter und Hundeführer in unserem Verband organisiert sind.

Der Kreisjagdverband stellt ein großes Potential dar, vor allem an hilfsbereiten Jägern. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Weidgenossen Koschnik, Koch und Haake bedanken, deren Unterstützung mir geholfen hat, die Prüfungen des Jahres 2008 zu bestehen.