Hegegemeinschaft Rotwild
Vorstellung des Rotwild Hegebereiches Pressel
Vorab möchte ich etwas zu den Begriffen
Hegegemeinschaft
und Hegering ausführen, welche oft in Jägerkreisen
fälschlicherweise benutzt werden.
Der Hegering stellt die kleinste organisatorische Einheit des DJV dar und
berichtet an die Jagdverbände der Region. Die Hegegemeinschaft (HG) dagegen
dient der jagdbezirksübergreifenden Bewirtschaftung und Hege vorkommender
Wildarten. Beide Vereinigungen sind völlig unabhängig voneinander und verfolgen
unterschiedliche Aufgaben. Die Hegegemeinschaft stellt einen privatrechtlichen
Zusammenschluss der Jagdausübungsberechtigten und den Vertretern der Forstämter
dar und berichtet ausschließlich an die übergeordnete Jagdbehörde.
Die "Rotwildhegegemeinschaft Nordsachsen Dübener Heide" besteht aus fünf
regionalen Bereichen, welche auch als "Hegebereiche" HB bezeichnet werden. Sie
beschäftigt sich ausschließlich mit der Wildart Rotwild im Gebiet der Dübener
Heide im Nord/Westen Sachsen. Die 5 regionalen Bereiche der HG bilden der HB
Forstbezirk Taura (Dübener Heide), der HB Bundesforstamt Westsachsen (Söllichau/Authausen),
der HB Bundesforstamt Tiglitz, der HB Dommitzsch und der HB Pressel. Die
Gesamtfläche der HG umfasst eine Größe von über 35.000 ha und wird begrenzt
durch die Flüsse Elbe und Mulde Richtung Norden, Osten und Westen und im Süden
in etwa durch die Bundesstraße 87.
Der
Hegebereich Pressel befindet sich mehrheitlich im Bereich des Landkreises
Delitzsch und umfasst eine Fläche von ca. 12.500 ha, wobei davon ca. 1.500 ha
Wald sind. Der Zuständigkeit des Hegebereiches unterliegen folgende
Jagdgenossenschaften: Authausen, Kossa/Durchwehna, Pressel, Wöllnau, Doberschütz,
Mörtitz, Laußig, Paschwitz/Mölbitz, Sprotta, Gruna, Bad Düben, Pristäblich,
Battaune und Eigenjagdbezirke (EJB) Stadt Eilenburg, EJB Laußig, EJB Forst
Wartha und EJB Mutterloser Berg. Die Aufgaben der Rotwild-Hegegemeinschaft
umfassen die Bewirtschaftung und Hege des Rotwildes im Bereich Dübener Heide.
Seit 2012 gilt es in Sachsen nach dem überarbeiteten Jagdgesetz die Möglichkeit,
dass die Hegegemeinschaft einen ganzheitlichen Abschussplan (Gruppenabschuss)
aller beteiligten Jagdbezirke in Eigenregie erstellt und deren Erfül;lung
koordiniert. Auf deren Grundlage hat die Mitgliederversammlung der
Hegegemeinschaft am 9-März-2013 in Authausen durch die anwesenden Mitglieder den
Beschluss zum Gruppenabschuss einstimmig gefasst. Damit wurde ein Gesamtplan für
die nächsten 3 Jahre für die gesamte Hegegemeinschaft erstellt. Davon erhält der
HB Pressel einen Anteil von 125 Stück im nächsten 3-Jahres Plan.
Dieser gliedern sich wie folgt:
Männlich (Hirsche) |
Weiblich (Tiere) |
Kälber (m/w)
|
||||
AK 1 |
AK 2 |
AK 3 |
AK 4 |
AK 1 |
AK 2-4 |
AK 0 |
16 |
12 |
3 |
6 |
9 |
29 |
50 |
diese Gesamtstrecke wird in Jahresscheiben pro Jagdjahr aufgeteilt, wobei sich diese um den Überhang der jeweiligen vorangegangenen Jahre erhöhen kann. Der Anteil der Jahresscheibe wir in der jährlichen Bewirtschaftungsrichtlinie festgelegt.
Die
Teilnahme am Gruppenabschuss der Hegegemeinschaft bedarf der schriftlichen
Zustimmung der Vorsteher der Gemeinschaftlichen Jagdbezirke und der
Eigenjagdbesitzer. Dazu wurde ein Formular entwickelt welches
hier heruntergeladen werden kann. Wird das Formular nicht rechtzeitig dem
Hegebereich zugesendet, ist eine Teilnahme am Gruppenabschuss nicht möglich und
der Jagdbezirk kann laut Jagdgesetz nur bis zu 6 Stücken Rotwild in den 3
Jagdjahren, ausgeschlossen männliches ab der Altersklasse 1, erlegen.
Jeder Jagdbezirk, der seine Teilnahme bekundet, verpflichtet sich nach bestem
Wissen den gemeinschaftlichen Plan zu erfüllen und den aufgestellten
Bewirtschaftungsrichtlinien zu befolgen.
Die aktuelle Bewirtschaftungsrichtlinie 2013/14 vom HB Pressel kann hier heruntergeladen werden.
Die kontinuierliche hohe Planerfüllung von über 95% und die Anzahl von erlegen Medaillen-Hirschen in den vergangenen Jahren bestätigen, dass eine gemeinschaftliche Erfüllung des Abschussplanes durch Gruppenabschuss der richtige Schritt zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Rotwildes in unserer Region ist.
Weidmannsheil!
Mario Graß